U18 der VSC Baskets Donauwörth bei der Bayerischen Meisterschaft
Donauwörth/Nürnberg – Die U18-Mannschaft der VSC Baskets Donauwörth hat am vergangenen Wochenende ein außergewöhnliches Kapitel Vereinsgeschichte geschrieben. Als Bezirkssieger Schwabens qualifizierte sich das Team für die Bayerische Meisterschaft in Nürnberg – eine sportliche Errungenschaft, die für eine Stadt der Größe Donauwörths etwas ganz Besonderes ist.
Starker Auftaktsieg gegen den Gastgeber
Gleich im ersten Spiel des Turniers traf das Team um Trainer Lars Kobusch auf den Gastgeber, das Nachwuchsteam des Basketballstützpunkts Nürnberg. Die Donauwörther wurden im Vorfeld deutlich unterschätzt – eine Rolle, die sie bewusst annahmen und klug für sich nutzten. Zwar war dem Team in den Anfangsminuten die Nervosität der großen Bühne noch anzumerken, doch mit zunehmender Spieldauer stabilisierte sich vor allem die Verteidigung merklich.
Mit hoher Intensität, klarem Fokus und einem disziplinierten Abwehrverhalten gelang es, die Nürnberger immer wieder zu schwierigen Abschlüssen zu zwingen. In den entscheidenden Phasen übernahmen Kapitän Merkle und Ihor Bludshyi Verantwortung in der Offensive und setzte wichtige Akzente. So sicherte sich Donauwörth einen verdienten 47:34-Sieg gegen den klaren Favoriten – ein Auftakt nach Maß und ein erstes Ausrufezeichen im Turnierverlauf.
Zweites Gruppenspiel gegen späteren Meister – und ein Herzschlag-Halbfinale
Im zweiten Gruppenspiel wartete mit der Basketballakademie München Schwabing der spätere Turniersieger. Gegen die hochtalentierte Münchner Auswahl, die in enger Verbindung mit dem Profi-Bereich steht, musste Donauwörth eine deutliche Niederlage hinnehmen. Dennoch qualifizierte man sich als Gruppenzweiter für das Halbfinale – ein großer Erfolg an sich, zu den besten vier Teams Bayerns zu gehören.
Im Halbfinale traf Donauwörth auf die Aschaffenburg Baskets – den Gruppenersten der Parallelgruppe. Die Partie entwickelte sich zu einem echten Basketball-Krimi. Über weite Strecken lief das Team von Trainer Lars Kobusch einem Rückstand hinterher. Doch zum Ende des dritten Viertels wendete sich das Blatt: Ein beeindruckender 10:0-Lauf brachte den VSC in Führung – 39:38 stand es zum Viertelende plötzlich auf der Anzeigetafel.
Ausschlaggebend für diese Wendung war unter anderem die Energie von Moritz Münch, der mit unermüdlichem Einsatz und mehreren wichtigen defensiven Aktionen das Spiel zum Kippen und sein Team zurück ins Spiel brachte. Die Jungbären waren nur noch ein Viertel vom Finaleinzug und damit dem Ticket zur Südostdeutschen Meisterschaft entfernt.
Doch im Schlussabschnitt fehlten die letzten Körner, um den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Aschaffenburg nutzte kleine Unkonzentriertheiten eiskalt aus und entschied das Spiel in den letzten Minuten knapp für sich.
Spiel um Platz drei gegen Bamberg
Im abschließenden Spiel um Platz drei wartete mit der Bundesligareserve aus Bamberg/Breitengüßbach erneut ein schwerer Gegner. Die Oberfranken, ausgestattet mit groß gewachsenen Spielern und viel individueller Qualität, nutzten ihre körperlichen Vorteile konsequent aus. Die Donauwörther, sichtlich erschöpft nach den intensiven Spielen zuvor, hielten mit viel Herz und Einsatz dagegen – mussten sich am Ende jedoch geschlagen geben.
Trotz der Niederlage blieb der Stolz über das Erreichte spürbar. Die VSC Baskets hatten sich gegen die besten Nachwuchsteams des Freistaats behauptet und bewiesen, dass man auch ohne professionelles Umfeld zu Spitzenleistungen fähig ist.
Was die Leistung der Donauwörther zusätzlich hervorhebt: Der VSC war das einzige Team im Turnier, das ohne eine professionelle Struktur im Hintergrund antrat. Weder ein Nachwuchsleistungszentrum noch eine Profimannschaft stehen hinter dem Verein. Alle Spieler entstammen der eigenen Jugend – echte Donauwörther Eigengewächse, die sich mit den besten Talenten aus ganz Bayern messen konnten.
Trainer Lars Kobusch: „Ein Beweis für ehrliche Jugendarbeit“
Trainer Lars Kobusch, der die Mannschaft seit Jahren begleitet und entwickelt, zeigt sich stolz: „Was die Jungs hier geleistet haben, ist kaum in Worte zu fassen. Wir haben gezeigt, dass man auch ohne großes System, aber mit harter Arbeit, Zusammenhalt und Leidenschaft im bayerischen Basketball ganz vorne mitspielen kann. Das ist ein großer Erfolg für unsere Jugendarbeit – und für die gesamte Region.“
Ein Meilenstein für den Verein – und die Stadt
Für die VSC Baskets bedeutet dieses Turnier weit mehr als nur einen sportlichen Erfolg. Es ist ein Beleg für die nachhaltige Arbeit im Jugendbereich und ein starkes Signal für den Basketballsport in der Region. „Wir haben unser Jugendkonzept vor zehn Jahren komplett auf den Kopf gestellt, um den Grundstein für eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Ausbildung unserer jungen Talente zu legen. Die damals siebenjährigen Spieler sind jetzt genau die Jungs, die sich für die Bayerische Meisterschaft qualifiziert haben – mit u.a. Fynn Grabow, Jason Frederix, Timo Mitlehner und Leon Merkle. Es ist unglaublich, zu sehen, wie sich diese Jungs entwickelt haben und wie sie das, was sie über all die Jahre gelernt haben, nun auf einem solchem Niveau umsetzen“ zeigt sich Jugendleiter Nik Scheuerer ebenfalls mächtig stolz. Die VSC Baskets Donauwörth haben gezeigt, dass echte Leidenschaft und Teamgeist manchmal mehr zählen als große Namen.